26 X 1908 Kristiania (Oslo) – XII 1942 Auschwitz-Birkenau
Biographie
Jacob Scharff war ein Geiger und Komponist. Er gründete auch sein eigenes Orchester – das „Scharff-Orchester“. Darüber hinaus spielte er Radio-Konzerte und beteiligte sich an Grammophon-Aufnahmen.
Jacob Scharff wurde im Jahr 1908 in Oslo als ältester von fünf Geschwistern geboren. Beide Eltern, Gjertrud Gitel und Alexander Moses Scharff, waren in Lettland geboren. 1915 zog die Familie nach Hønefoss.
Wie der Rest der Familie hatte Jacob musikalisches Talent. Seine Liebe war die Geige – er unterrichtete nicht nur das Geigenspiel, er komponierte auch Geigenstücke. Er war der einzige Geigenlehrer in Hønefoss und als ein Städtisches Orchester entstand, wurde er dessen Konzertmeister. Er gründete sein eigenes Orchester, das „Scharff-Orchester“, und trat mit seiner Musik an unterschiedlichen Orten auf, u.a. in Hotels und bei Verwandtenbesuchen. Im Jahr 1939 spielte er außerdem mit dem Akkordeon-Virtuosen Harald Henschien und dessen Trio. Das Trio machte nicht nur Konzerttourneen, sondern gab auch Radio-Konzerte und machte Grammophon-Aufnahmen. Sie hatten Auftritte in ganz Norwegen.
Im Jahr 1942 nahm Jacob am prestigeträchtigen Komponisten-Wettbewerb der Zeitschrift „Rytme“ mit der Komposition Die Wunderschöne Sorina teil, d.h., mit einem sog. Zigeuner-Tango. Das war ein großer Erfolg, obwohl Jacob nur erfuhr, dass er den dritten Platz belegt hatte. Zum zweiten Platz fehlte ihm ein Punkt. Er gewann einen Preis in Höhe von 200 norwegischen Kronen. Der Tango wird als traurig und wunderschön beschrieben. Er erzählt von einem Mann, der seine geliebte Frau verlässt und nie wiederkehrt. Im Jahr 1946 erschien im „Rytme“ eine Erinnerung an Jacob Scharff, in der u.a. festgestellt wurde, dass er „wahrscheinlich einer von denen war, von dem wir in der Zukunft noch viel hören werden“.
Nachdem Jacob am 26. Oktober 1942 zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Julius verhaftet worden war, wurde er in das Gefängnis Bredtveit gebracht. Zusammen mit einigen Familienangehörigen, ohne Geige, wurde Jacob am 26. November 1942 nach Auschwitz deportiert, Er weigerte sich, im Lagerorchester zu spielen. Er kam im Dezember 1942 ums Leben.
Jacob Scharff spielt Geige. Aus der Sammlung des Jüdischen Museums in Oslo
Jacob Scharff mit dem Ensemble. Aus der Sammlung des Jüdischen Museums in Oslo
Jacob Scharff mit seinen Schwestern. Aus der Sammlung des Jüdischen Museums in Oslo
Jacob Scharff war ein Geiger und Komponist. Er gründete auch sein eigenes Orchester – das „Scharff-Orchester“. Darüber hinaus spielte er Radio-Konzerte und beteiligte sich an Grammophon-Aufnahmen.
Jacob Scharff wurde im Jahr 1908 in Oslo als ältester von fünf Geschwistern geboren. Beide Eltern, Gjertrud Gitel und Alexander Moses Scharff, waren in Lettland geboren. 1915 zog die Familie nach Hønefoss.
Wie der Rest der Familie hatte Jacob musikalisches Talent. Seine Liebe war die Geige – er unterrichtete nicht nur das Geigenspiel, er komponierte auch Geigenstücke. Er war der einzige Geigenlehrer in Hønefoss und als ein Städtisches Orchester entstand, wurde er dessen Konzertmeister. Er gründete sein eigenes Orchester, das „Scharff-Orchester“, und trat mit seiner Musik an unterschiedlichen Orten auf, u.a. in Hotels und bei Verwandtenbesuchen. Im Jahr 1939 spielte er außerdem mit dem Akkordeon-Virtuosen Harald Henschien und dessen Trio. Das Trio machte nicht nur Konzerttourneen, sondern gab auch Radio-Konzerte und machte Grammophon-Aufnahmen. Sie hatten Auftritte in ganz Norwegen.
Im Jahr 1942 nahm Jacob am prestigeträchtigen Komponisten-Wettbewerb der Zeitschrift „Rytme“ mit der Komposition Die Wunderschöne Sorina teil, d.h., mit einem sog. Zigeuner-Tango. Das war ein großer Erfolg, obwohl Jacob nur erfuhr, dass er den dritten Platz belegt hatte. Zum zweiten Platz fehlte ihm ein Punkt. Er gewann einen Preis in Höhe von 200 norwegischen Kronen. Der Tango wird als traurig und wunderschön beschrieben. Er erzählt von einem Mann, der seine geliebte Frau verlässt und nie wiederkehrt. Im Jahr 1946 erschien im „Rytme“ eine Erinnerung an Jacob Scharff, in der u.a. festgestellt wurde, dass er „wahrscheinlich einer von denen war, von dem wir in der Zukunft noch viel hören werden“.
Nachdem Jacob am 26. Oktober 1942 zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder Julius verhaftet worden war, wurde er in das Gefängnis Bredtveit gebracht. Zusammen mit einigen Familienangehörigen, ohne Geige, wurde Jacob am 26. November 1942 nach Auschwitz deportiert, Er weigerte sich, im Lagerorchester zu spielen. Er kam im Dezember 1942 ums Leben.