11 V 1897, Berlin — 28 X 1944, KL Auschwitz-Birkenau

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Biographie

Schauspieler und Regisseur, der in der Vorkriegszeit in Deutschland bekannt war. Er gründete ein Kabarett im Ghetto Theresienstadt und führte im Auftrag der Nazis Regie bei einem Film, der die „humanitären“ Bedingungen zeigte, die in den Lagern herrschten.

Er wurde am 11. Mai 1897 in Berlin geboren. Geplant hatte er ein Medizinstudium, aber der Erste Weltkrieg machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Nachdem er Verletzungen an der Front erlitten hatte, kehrte er zurück und arbeitete als Arzt im Krankenhaus. Nach Kriegsende versuchte er, seine Arbeit als Arzt fortzusetzen, aber bereits 1920 änderten sich seine Interessen. Er hatte sein Debüt im Kabarett, kurz darauf begann er, auf der Bühne aufzutreten, als erster „Mackie Messer” aus der Drei-Groschen-Oper von Bertolt Brecht. Zur gleichen Zeit spielte er Nebenrollen in Stummfilmen, kurz drauf bekam er auch erste Rollen in Tonfilmen. Zu seinen berühmtesten Rollen zählt der Zauberer Kiepert in Der blaue Engel von 1930, unter der Regie von Josef von Sternberg, wo er an der Seite von Marlene Dietrich spielte. Außerdem arbeitete er als Filmregisseur, seine Werke fanden Anerkennung bei den Kritikern.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland emigrierte er erst nach Frankreich, dann in die Niederlande, wo er die ganze Zeit über weiter künstlerisch tätig war. Nach dem Beginn der deutschen Besatzung in den Niederlanden wurde er im Durchgangslager Westerbork inhaftiert, wo er unter schwierigen Bedingungen anfing, ein Kabarett zu betreiben. Später kam er ins Ghetto Theresienstadt, wo er ebenfalls tätig war, vor allem im Kabarett „Karussell“. Es gelang ihm, den Gefangenen wenigstens einen Hauch des alten, verlorenen Lebens wiederzugeben.

Im Jahr 1944 wurde er von den Nazis gezwungen, den Propagandafilm Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet zu drehen, der später als Der Führer schenkt den Juden eine Stadtbekannt wurde. Der Film sollte die internationale Öffentlichkeit von den „humanitären Bedingungen“, die in den Lagern herrschen, überzeugen. Kurt stellte den Film nie fertig, das Material ist nur in Fragmenten erhalten. Nach Beendigung der Dreharbeiten wurden Kurt und seine Ehefrau mit anderen Künstlern ins KL Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er in der Gaskammer umkam.

Schauspieler und Regisseur, der in der Vorkriegszeit in Deutschland bekannt war. Er gründete ein Kabarett im Ghetto Theresienstadt und führte im Auftrag der Nazis Regie bei einem Film, der die „humanitären“ Bedingungen zeigte, die in den Lagern herrschten.

Er wurde am 11. Mai 1897 in Berlin geboren. Geplant hatte er ein Medizinstudium, aber der Erste Weltkrieg machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Nachdem er Verletzungen an der Front erlitten hatte, kehrte er zurück und arbeitete als Arzt im Krankenhaus. Nach Kriegsende versuchte er, seine Arbeit als Arzt fortzusetzen, aber bereits 1920 änderten sich seine Interessen. Er hatte sein Debüt im Kabarett, kurz darauf begann er, auf der Bühne aufzutreten, als erster „Mackie Messer” aus der Drei-Groschen-Oper von Bertolt Brecht. Zur gleichen Zeit spielte er Nebenrollen in Stummfilmen, kurz drauf bekam er auch erste Rollen in Tonfilmen. Zu seinen berühmtesten Rollen zählt der Zauberer Kiepert in Der blaue Engel von 1930, unter der Regie von Josef von Sternberg, wo er an der Seite von Marlene Dietrich spielte. Außerdem arbeitete er als Filmregisseur, seine Werke fanden Anerkennung bei den Kritikern.

Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland emigrierte er erst nach Frankreich, dann in die Niederlande, wo er die ganze Zeit über weiter künstlerisch tätig war. Nach dem Beginn der deutschen Besatzung in den Niederlanden wurde er im Durchgangslager Westerbork inhaftiert, wo er unter schwierigen Bedingungen anfing, ein Kabarett zu betreiben. Später kam er ins Ghetto Theresienstadt, wo er ebenfalls tätig war, vor allem im Kabarett „Karussell“. Es gelang ihm, den Gefangenen wenigstens einen Hauch des alten, verlorenen Lebens wiederzugeben.

Im Jahr 1944 wurde er von den Nazis gezwungen, den Propagandafilm Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet zu drehen, der später als Der Führer schenkt den Juden eine Stadtbekannt wurde. Der Film sollte die internationale Öffentlichkeit von den „humanitären Bedingungen“, die in den Lagern herrschen, überzeugen. Kurt stellte den Film nie fertig, das Material ist nur in Fragmenten erhalten. Nach Beendigung der Dreharbeiten wurden Kurt und seine Ehefrau mit anderen Künstlern ins KL Auschwitz-Birkenau deportiert, wo er in der Gaskammer umkam.

Theresienstadt. Ein Dokumentarfilm aus dem jüdischen Siedlungsgebiet

Ein Propagandafilm zum wessen drehen wurde Kurt Gerron in Theresienstadt gezwungen. Der Film wurde später auch als Der Führer schenkt den Juden eine Stadt bekannt. Er sollte die „humanitären Bedingungen“ in Ghetto Theresienstadt zeigen.

Die Bilder aus dem Film „Der blaue Engel” von Josef von Sternberg, in dem Kurt Gerron hat mit u.a. Marlene Dietrich gespielt:

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